Das Zeitalter von Ferenc Kazinczy war eine entscheidende Phase in der spektakulären Durchsetzung ärztlicher Deutungsmacht. Die gelehrte Medizin der promovierten Ärzte wurde von England über Frankreich bis hin zum Habsburgerreich, so auch in Ungarn, von immer größeren Bevölkerungsgruppen nachgefragt. Die im vorliegenden Aufsatz behandelten sechs Ärzte (József Szentgyörgyi, József Viczay, Sámuel Nagy, József Cseh-Szombati, Mihály Kováts und János Dercsényi) repräsentieren das anspruchsvolle Interesse an kulturellen Erfahrungen, das enzyklopädische Wissen, den in der Gesellschaft eingenommenen Status und den gesellschaftlichen Rang, somit all das, was für eine kleinere Elitegruppe der akademischen Ärzteschaft im Zeitalter der Aufklärung kennzeichnend war.