In der Supervision wird mit und an Erfahrungen aus dem Berufskontext gearbeitet. Sie ermöglicht dem Klienten eine jeweils besondere, individuelle Art des reflektierenden Erfahrungslernens. Sie zielt auf die Stärkung der Berufspersönlichkeit, auf Veränderung in der Berufspraxis durch Lernen ab. Die Supervision als gemeinsamer Reflexionsprozess beruht auf dem Lernengagement des Supervisanden und geht davon aus, dass das Entscheidungsrecht über die einzelnen Schritte auch beim Supervisanden liegt. Der Supervisor hat dabei im Prinzip nicht das Recht, über die beruflichen Situationen, die von der jeweiligen Person in die Supervision eingebracht werden, hinauszugehen. Manche beruflichen Probleme, Schwierigkeiten oder Konflikte (Kompetenzunsicherheit, Hemmungen und Blockaden in bestimmten Arbeitssituationen, Konflikte mit Kollegen/Kolleginnen und Vorgesetzten usw.) können jedoch einen unbearbeiteten persönlichen Hintergrund haben und auf frühere Sozialisationserfahrungen oder sogar auf Ereignisse oder Momente in der Familiengeschichte zurückgeführt werden. Diese emotional mitschwingenden Erinnerungen aus der persönlichen Lebensgeschichte oder aus der über mehrere Generationen hinweg wirkenden Familiengeschichte (z. B. Stigmatisierungserfahrungen, Familienmythen, Ängste, Verbote, Befehle, „Botschaften“) beeinflussen oft unbewusst die Wahrnehmungs- und Reaktionsmuster des Supervisanden, führen zu „blinden Flecken“ und damit zur undifferenzierten und unkontrollierten Vermischung der beruflichen und persönlichen Sphäre bei ihm. Besonders dann, wenn sie implizit in Form von Metaphern, Symbolen, Geschichten usw. zum Ausdruck kommen oder angesprochen werden, dürfen sie nicht ausgeblendet, sondern sie können und sollen zum Gegenstand der Reflexion gemacht werden. Dabei ist aber die Gefahr unbedingt zu vermeiden, dass der Prozess über die Grenzen der Supervision hinausgeht und sich zur Therapie entwickelt. An einem Einzel- sowie Teamsupervisionsprozess soll aufgezeigt werden, wie durch die Erschließung, Bewusstmachung und Integration dieser auto- oder familienbiographischen Bezüge die „berufliche Selbsterfahrung“ gesteigert und damit die Berufsidentität gestärkt werden kann.
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