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István Vig ELTE BTK Szláv Filológiai Tanszék, H-1088 Budapest, Múzeum krt. 4/D., Magyarország

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Der wissenschaftliche Nachlass des Akademikers István Nyomárkay (1937–2020) umfasst etwa 280 Publikationen. Aufgrund des begrenzten Umfangs fokussiert sich diese Studie auf die Darstellung seiner wichtigsten Monografien.

Im Bereich der Sprachkontakte wird die morphologische Integration der Internationalismen in das Sprachsystem der kroatoserbischen / serbokroatischen Schriftsprache in der ersten Monographie (1984) analysiert. Viele der betrachteten Internationalismen, die letztendlich lateinischen Ursprung haben, wurden nicht direkt aus dem Lateinischen übernommen, sondern wurden aus dem Deutschen, Italienischen und Französischen entlehnt. Dieses Buch war derzeit die erste große Synthese in diesem Bereich.

Die folgende Monographie (1989) erforscht die Entstehung der neuen Zivilisationswörter der kroatischen Sprache in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die meisten Ausdrücke wurden aus politischen und kulturellen Gründen nach ungarischen Mustern geprägt. Sie sind teilweise Lehnprägungen, teilweise Neubildungen. Bei ihrer Entstehung wirkten Impulse von ungarischen Vorbildern mit.

Auf das Gebiet der Sprachkultur gehört das Buch von 2002. Hier wird der Einfluss einer 1779 in Wien veröffentlichten deutschen Grammatik auf slowenische, slowakische, kroatische und ungarische Grammatiken analysiert. Obwohl zahlreiche Elemente der deutschen Grammatik übernommen wurden, passten die Autoren andere Befunde in modifizierter Form ihren eigenen Sprachen an.

Unter Nyomárkays lexikographischen Werken ragt das sprachhistorische Wörterbuch des Burgenlandkroatischen (1996) hervor. Das 4864 Stichwörter umfassende Wortmaterial stammt ausschließlich aus 64 Quellen. Das Wörterbuch, ein wichtiges Werk für die Sprachgeschichte, dient auch als geeignetes Hilfsmittel zum Lesen alter Texte.

Die letzte Monographie (2007) des Autors über die Geschichte der kroatischen bzw. serbischen Sprache gehört in den Bereich der Sprachgeschichte. Es ist die erste Synthese der Geschichte der erwähnten Sprachen auf Ungarisch. Es handelt sich um ein im leserfreundlichen Stil geschriebenes wissenschaftliches Werk, das ungarischen Linguisten und Studierenden gewidmet ist.

Es ist sehr wichtig hervorzuheben, dass alle oben betrachteten Bücher auf der Analyse von zahlreichen Quellen beruhen.

Academic István Nyomárkay (1937–2020) left a great legacy of his oeuvre, consisting of more than 280 publications. For size limits, this study presents only a few of the most important domains of Professor Nyomárkay’s research, based on some of his books.

In the field of language contacts, his first monograph (1984) examines the integration of international loanwords into the morphological structure of the Croato-Serbian / Serbo-Croatian literary language. These international loanwords, eventually, are of Latin origin. Many of them are not Latin loanwords but they got adopted into the Croato-Serbian literary language by the mediation of the German, Italian, and French languages. This book was the first major synthesis in this field at that time.

The next monograph (1989) examines the formation of the new words in the vocabulary related to Croatian civilization in the second half of the 19th century. Due to political and cultural reasons, the new expressions were created mainly on Hungarian patterns. Some of them are calques, other ones are new word formations inspired by Hungarian.

The book published in 2002 pertaining to language-culture research investigates the influence of a German grammar published in Vienna in 1779 onto the grammars of Slovenian, Slovak, Croatian, and Hungarian. The authors took over many elements of the German grammar and adapted them to their own language each, with some modifications of several of its statements.

From among the lexicographical works of Nyomárkay’s, the historical dictionary of the literary language of the Croatians in Burgenland is an outstanding piece (1996). It contains 4,864 entries, which were taken from 64 resources. Apart from the fact that the dictionary is a work of salient importance from language historical point of view, it also offers considerable help in reading old texts.

The last monograph of the author on the history of the Serbian and Croatian languages (2007) pertains to the domain of language history. This is the first summary of the history of the aforementioned languages written in Hungarian. It is a piece of scholarly work in an easy to read style, addressing linguists and university students in Hungary.

It is very important to point out that each of the books considered above is based on the analysis of numerous sources.

Abstract

Der wissenschaftliche Nachlass des Akademikers István Nyomárkay (1937–2020) umfasst etwa 280 Publikationen. Aufgrund des begrenzten Umfangs fokussiert sich diese Studie auf die Darstellung seiner wichtigsten Monografien.

Im Bereich der Sprachkontakte wird die morphologische Integration der Internationalismen in das Sprachsystem der kroatoserbischen / serbokroatischen Schriftsprache in der ersten Monographie (1984) analysiert. Viele der betrachteten Internationalismen, die letztendlich lateinischen Ursprung haben, wurden nicht direkt aus dem Lateinischen übernommen, sondern wurden aus dem Deutschen, Italienischen und Französischen entlehnt. Dieses Buch war derzeit die erste große Synthese in diesem Bereich.

Die folgende Monographie (1989) erforscht die Entstehung der neuen Zivilisationswörter der kroatischen Sprache in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die meisten Ausdrücke wurden aus politischen und kulturellen Gründen nach ungarischen Mustern geprägt. Sie sind teilweise Lehnprägungen, teilweise Neubildungen. Bei ihrer Entstehung wirkten Impulse von ungarischen Vorbildern mit.

Auf das Gebiet der Sprachkultur gehört das Buch von 2002. Hier wird der Einfluss einer 1779 in Wien veröffentlichten deutschen Grammatik auf slowenische, slowakische, kroatische und ungarische Grammatiken analysiert. Obwohl zahlreiche Elemente der deutschen Grammatik übernommen wurden, passten die Autoren andere Befunde in modifizierter Form ihren eigenen Sprachen an.

Unter Nyomárkays lexikographischen Werken ragt das sprachhistorische Wörterbuch des Burgenlandkroatischen (1996) hervor. Das 4864 Stichwörter umfassende Wortmaterial stammt ausschließlich aus 64 Quellen. Das Wörterbuch, ein wichtiges Werk für die Sprachgeschichte, dient auch als geeignetes Hilfsmittel zum Lesen alter Texte.

Die letzte Monographie (2007) des Autors über die Geschichte der kroatischen bzw. serbischen Sprache gehört in den Bereich der Sprachgeschichte. Es ist die erste Synthese der Geschichte der erwähnten Sprachen auf Ungarisch. Es handelt sich um ein im leserfreundlichen Stil geschriebenes wissenschaftliches Werk, das ungarischen Linguisten und Studierenden gewidmet ist.

Es ist sehr wichtig hervorzuheben, dass alle oben betrachteten Bücher auf der Analyse von zahlreichen Quellen beruhen.

Academic István Nyomárkay (1937–2020) left a great legacy of his oeuvre, consisting of more than 280 publications. For size limits, this study presents only a few of the most important domains of Professor Nyomárkay’s research, based on some of his books.

In the field of language contacts, his first monograph (1984) examines the integration of international loanwords into the morphological structure of the Croato-Serbian / Serbo-Croatian literary language. These international loanwords, eventually, are of Latin origin. Many of them are not Latin loanwords but they got adopted into the Croato-Serbian literary language by the mediation of the German, Italian, and French languages. This book was the first major synthesis in this field at that time.

The next monograph (1989) examines the formation of the new words in the vocabulary related to Croatian civilization in the second half of the 19th century. Due to political and cultural reasons, the new expressions were created mainly on Hungarian patterns. Some of them are calques, other ones are new word formations inspired by Hungarian.

The book published in 2002 pertaining to language-culture research investigates the influence of a German grammar published in Vienna in 1779 onto the grammars of Slovenian, Slovak, Croatian, and Hungarian. The authors took over many elements of the German grammar and adapted them to their own language each, with some modifications of several of its statements.

From among the lexicographical works of Nyomárkay’s, the historical dictionary of the literary language of the Croatians in Burgenland is an outstanding piece (1996). It contains 4,864 entries, which were taken from 64 resources. Apart from the fact that the dictionary is a work of salient importance from language historical point of view, it also offers considerable help in reading old texts.

The last monograph of the author on the history of the Serbian and Croatian languages (2007) pertains to the domain of language history. This is the first summary of the history of the aforementioned languages written in Hungarian. It is a piece of scholarly work in an easy to read style, addressing linguists and university students in Hungary.

It is very important to point out that each of the books considered above is based on the analysis of numerous sources.

Der Akademiker István Nyomárkay (1937–2020) hinterließ ein reiches Lebenswerk mit mehr als 280 Publikationen, unter denen die letzten Veröffentlichungen im Frühjahr 2020 erschienen. Da sich ein solches Gesamtwerk nicht detailliert im Rahmen einer Studie darstellen lässt, werden hier nur einige der wichtigsten Schwerpunkte der Forschungen von Professor Nyomárkay anhand seiner Hauptwerke besprochen. Diese Schwerpunkte liegen in der Sprachkontaktund Sprachkulturforschung sowie der Lexikographie und Sprachgeschichte.

1.Im Bereich der Sprachkontakte ist zuerst die Monographie Strane riječi u hrvatskosrpskom (sprskohrvatskom) jeziku. Problemi morfološke i sintaktičke adaptacije [Lehnwörter in der kroatoserbischen (serbokroatischen) Sprache. Probleme der morphologischen und syntaktischen Integration] (Nyomárkay 1984) zu erwähnen.1 Hier wird die Integration von Internationalismen beschrieben, die letztendlich lateinischer Herkunft sind. Im ersten Teil des Buches wird die Integration von Verben, Appellativa und Adjektiven in das kroatische (und serbische) morphologische System beschrieben. Außerdem wird auch die Anpassung von biblischen und römisch-griechischen Eigennamen und bestimmten Gruppen von Appellativa französischer und deutscher Herkunft besprochen, deren Endung sich als „problematisch“ bei der Integration auf den ersten Blick erweisen konnte (Nyomárkay 1984: 67–71). Dieses Buch, wie auch die meisten Werke Nyomárkays, ist eine sprachhistorische Bearbeitung des gewählten Themas.

Die Beschreibung der Integration der einzelnen Worttypen findet nach der folgenden Methode statt: basierend auf zahlreichen Beispielen wird die Deskription der kroatischen Endungen aus den alten kajkavischen und dalmatischen regionalen Literatursprachen mit den Endungen der heutigen kroatischen Standardsprache und denen des Serbischen konfrontiert. Da viele der dargestellten Wörter keine direkten Entlehnungen aus dem Lateinischen sind, wird die Vermittlung des Ungarischen (besonders im Kajkavischen), des Italienischen (im Kroatischen in Dalmatien) und des Deutschen (in der kroatischen Standardsprache, teilweise im Kajkavischen und im Serbischen) angenommen.

Beispielhaft sollen einige Feststellungen des Autors erwähnt werden. Die Endungen der entlehnten Verben wurden zuerst regelmäßig durch -isati, -ati (seltener -iti) und -ovati ersetzt, z. B. türk. benzemek ‘(aus)sehen nach’ > benzeisati ‘ähneln’; it. accettare ‘akzeptieren’ > ačetati ‘ders.’; dt. malen > malati ‘ders.’; ung. bátorít ‘ermutigen’ > batriti ‘ders.’. Ab dem 17. Jh. wurden verbale Entlehnungen unter Einfluss deutscher Verben auf -ieren mit -irati integriert (z. B. fr. enquêter ‘untersuchen’ > anketirati ‘ders.’) (Nyomárkay 1984: 17–26).

Bei der Integration der lateinischen Substantive auf -us fällt die Nominativendung regelmäßig weg, mit Ausnahme in alten kajkavischen Texten, in denen sich unter dem Einfluss der ungarischen Sprache - [uʃ] befindet, z. B. ung. farizeus ‘Pharisäer’ > farizeuš ‘ders.’ (Nyomárkay 1984: 41–48). Auch der Wegfall der Endung -um der lateinischen Substantive entspricht der Regel, allerdings wieder mit der Ausnahme im Kajkavischen, wo -um / -om belegt sind. Es geht, so der Autor, um Wörter, die durch ungarische Vermittlung in diese regionale Literatursprache gelangten (Nyomárkay 1984: 52–57).

Hinsichtlich der Adjektive ist zu bemerken, dass die ältesten Entlehnungen ohne kroatische Endungen integriert wurden, z. B. it. contento ‘zufrieden’ > kontent ‘ders.’, antico ‘altertümlich, antik’ > antik ‘ders.’. In späterer Zeit wurden die entlehnten Adjektive durch die Endung -(a)n integriert (Nyomárkay 1984: 74–84).

Im zweiten Teil der Monographie wird die syntaktische Integration der Verben, Substantive, Adjektive und Adverbien analysiert. Ausgehend von der funktionalen Grammatik des Ungarischen von László Hadrovics (Hadrovics 1969) beschreibt Nyomárkay die neuen sogenannten syntaktischen Relationen, die durch die Integration neuer Ausdrücke entstanden. Im Nachfolgenden wird nur auf einige Aspekte der Analyse hingewiesen.

Die Verben sind in „syntaktische Strukturen“ („sintaktičke strukture“ – Nyomárkay 1984: 89) eingegliedert. Dabei wird auch ihre Bedeutung beschrieben. Diese Strukturen werden anhand ihres Aufbaus (hauptsächlich: Präposition + Kasus) dargestellt.

Die Substantive werden in mehreren Gruppen beschrieben. Zur ersten gehören solche, die eine obligatorische Rektion fordern („zahtijevaju neku stalnu rekciju“ – Nyomárkay 1984: 102). Sie werden in ähnlichen syntaktischen Strukturen wie die Verben (Präposition + Kasus) geschildert. Die zweite Gruppe der Substantive wird unter dem Gesichtspunkt analysiert, mit welchen kroatischen Verben sie in Verbindung gebracht werden können. „Durch die Verbindung der fremden Substantive mit den Verben der annehmenden Sprache entstehen neue syntaktische Verbindungen“ [meine Übersetzung – I. V.] (Nyomárkay 1984: 107).2 In der dritten Gruppe werden solche Substantive besprochen, die zum größten Teil durch Genitivattribute erweitert werden.

Die Monographie galt aufgrund ihres synthetischen Charakters zur Zeit ihres Erscheinens als Neuheit in der Kroatistik. In diesem Bereich wurden früher nur kleinere Aufsätze veröffentlicht. Rudolf Filipović, der große Anerkennung in kroatischen linguistischen Kreisen genoss, hat dagegen einen synthetischen Ansatz und betrachtet nicht die syntaktische Integration der Fremdwörter (Filipović 1986). Dies wird als Desiderat für die zukünftige Forschung im letzten Kapitel erwähnt.

2.Das Buch Ungarische Vorbilder der kroatischen Spracherneuerung (Nyomárkay 1989) gehört zum Bereich der Sprachkontaktforschung und der Spracherneuerungsforschung. Zum leichteren Verständnis der Monographie ist es nötig, einige historische Bemerkungen zu machen. Der Ausgleich von 1867 zwischen Österreich und Ungarn verstärkte wesentlich den politischen Status Ungarns. Außer den gemeinsamen Bereichen (Außenpolitik, Heerespolitik und Finanzwesen, letzteres nur für die gemeinsamen Angelegenheiten) konnte Ungarn eine autonome Innenpolitik mit eigener Gesetzgebung und Regierung führen. Dazu gehörte auch ein ungarisches Heer mit ungarischer Kommandosprache. 1868 wurde der ungarisch-kroatische Ausgleich erreicht. Kroatien bekam Autonomie im Bereich der inneren Angelegenheiten: Justiz, Kultusund Unterrichtswesen. Die kroatische Sprache wurde Amtssprache in Kroatien. Die beiden Vertragswerke bildeten den Rahmen bedeutender Transformationen, Entwicklungen und Modernisierungen in allen Bereichen des Lebens. Und gerade die Analyse des kroatischen Zivilisationswortschatzes (Unterrichtswesen, Verwaltung und Recht, Militär, Bahn und Post), der eng mit den Modernisierungen verknüpft ist, ist der Gegenstand des Buches. Die analysierte Lexik besteht teilweise aus Lehnprägungen, teilweise aus Wörtern und Ausdrücken, deren Bildung durch ungarische Muster angestoßen wurde.

In den ersten Kapiteln werden ausführlich die Meinungen und Reaktionen der kroatischen Politiker und Intellektuellen zwischen 1790 und 1848 gegenüber den ungarischen Bestrebungen nach offizieller Anerkennung der ungarischen Sprache als Amtssprache geschildert. Da in der ersten Hälfte des 19. Jhs. eine bedeutende Spracherneuerung entstand, wird sie von kroatischer Seite als befolgenswertes Beispiel erwähnt. Im zweiten Kapitel wird die Vorgeschichte der kroatischen Spracherneuerungsbewegung dargestellt.

Nyomárkays Analyse der neu entstandenen kroatischen Wörter basiert auf Quellen. Dazu gehören militärische Reglements, Gesetzessammlungen, parlamentarische Schriften, Verordnungen des Postund Telegrafenwesens und Betriebsreglements der Eisenbahn.

Die detaillierten Analysen, unterstützt durch zahlreiche Beispiele, weisen häufig daraufhin, dass neben den ungarischen Mustern auch deutsche möglich sind. Dies ist besonders dann der Fall, wenn auch der ungarische Ausdruck durch eine Lehnprägung nach deutschem Vorbild entstanden ist. Da in einigen Fällen deutsche, ungarische und tschechische Wörter übereinstimmen, ist es kaum möglich das genauere Muster der kroatischen Ausdrücke zu bestimmen.

Unter den zahlreichen neu gebildeten kroatischen Wörtern bzw. Ausdrücken wurden viele nur kurzfristig bis 1918 gebraucht. Die neuen politischen, sozialen und kulturellen Umwandlungen im neuen Staat (das Serbisch-Kroatisch-Slowenische Königreich, später Königreich Jugoslawien), in dem sich Kroatien zu dieser Zeit befand, – und die damit verbundenen terminologischen Veränderungen – führten dazu, dass viele der alten Termini durch neue ersetzt wurden. Andere überlebten bis zur Gegenwart in der kroatischen Standardsprache.

Unter den kurzfristig im Gebrauch gebliebenen Ausdrücken nach sicheren ungarischen Vorbildern befinden sich z. B. školsko sjedište ‘Schulbehörde’ nach iskolaszék (§ 49), zvaničnik ‘Beamte’ nach hivatalnok (§ 51), heute službenik / službenica, činovnik / činovnica (MHR 2013: 312), redar ‘Polizist’ nach rendőr, redarstvo ‘Polizei’ nach rendőrség (§ 94), milicionar bzw. milicija zwischen 1945 und 1991, heute policajac, policija (Anić 2004: 752, 1087) usw. Auch diese wenigen Beispiele zeigen die enge Verbindung der Terminologie im Verwaltungsbereich mit der jeweiligen Regierungsform und deren schnelle Änderung infolge von politischen Wenden.

Es gibt zahlreiche Wörter und Ausdrücke, die sich als lebensfähig erwiesen und auch weiter in der gegenwärtigen kroatischen Standardsprache gebraucht werden z. B. služnost ‘Servitut, Dienstbarkeit’ nach szolgalom (§ 60; s. Anić 2004: 1433), priziv ‘Berufung’ nach fellebbezés (§ 66; s. Anić 2004: 1210), pristojba ‘Abgabe, Gebühr’ nach illeték (§ 72; s. Anić 2004: 1205), dioničko društvo ‘Aktiengesellschaft’ nach részvénytársaság (§ 77; s. MHR 2013: 639, DKUW 2005: 43). Dieser Ausdruck ist ein Musterbeispiel dafür, dass auch bei der Erforschung des Einflusses der deutschen Sprache auf das Kroatische nicht auf die Betrachtung der ungarischen Sprache verzichtet werden darf. Nach Rammelmeyer gehe es um die Übersetzung des deutschen Ausdrucks Aktiengesellschaft (Rammelmeyer 1975: 166). Obwohl Aktie ‘Anteilschein, Urkunde über den Anteil am Grundkapital einer Aktiengesellschaft’ bedeutet, hat das Wort ein gemeinsames Semem ‘Handlung’ mit Aktion, beide aus dem lat. actio (DudEt 1997: 26), das auch im Akteur erkennbar ist. Andererseits hat das kroatische Adjektiv dioničko < dionica ‘Aktie’ < dio ‘Teil’ eines gemeinsamen Semems mit ung. rész ‘Teil’ in részvény ‘Aktie’, seit 1832 belegt in der ungarischen Sprache (szily 1999: 274) und es untermauert Nyomárkays Behauptung, dass der kroatische Ausdruck eine Übersetzung des ungarischen Wortes ist.

Im letzten Kapitel werden die wichtigsten Entstehungstypen der kroatischen Spracherneuerung dargestellt: Ableitungen, Zusammensetzungen der Substantive bzw. Adjektive und Attributivkonstruktionen. Kurz wird auch auf Lehnbedeutungen eingegangen.

Das Neue der oben besprochenen Monographie besteht darin, dass sie einem bis dahin nicht erforschten Bereich der kroatischen historischen Lexikologie gewidmet ist. Eine andere Stärke des Buches, die auf Quellen beruhende Analyse, zeigt, dass auf eine fundierte Wortforschung, nicht verzichtet werden darf.

3.Zum Bereich der Sprachkulturforschung gehört das Buch Anyanyelvi ébredés nálunk és szomszédainknál [Das Erwachen der Muttersprache bei uns und bei unseren Nachbarn] (Nyomárkay 2002). Bekannt ist, dass die Entwicklung des allgemeinen Bildungsniveaus der Bevölkerung in der Monarchie einen wichtigen Teil der Politik von Maria Theresia ausmachte. Vor dem Dekret Ratio Educationis,3 das im Jahr 1777 das Schulsystem in Ungarn neu gestaltete, wurde 1774 in Wien ein Lehrbuch unter dem Titel ABCoder Namenbüchlein für Anfänger zur Erlernung der Druck-, Lateinund Kurrentschrift zum Gebrauche der Schulen in den kaiserlich-königlichen Staaten veröffentlicht. Einige Jahre später wurden dessen Adaptationen auf Ungarisch, verschiedenen kroatischen Regionalsprachen, Slowenisch und Slowakisch publiziert (vgl. Nyomárkay 2002: 20). Nach der ersten Veröffentlichung 1774 erschien das Grammatikbuch Anleitung zur deutschen Sprachlehre (Wien) auch in weiteren Auflagen 1775 und 1777. Die Herausgabe des Buches war mit der Einführung des obligatorischen Unterrichts der deutschen Sprache in den Ländern der Monarchie verbunden (Nyomárkay 2002: 18). 1779 erschien die Verbesserte Anleitung zur deutschen Sprachlehre (Wien).

Nyomárkay untersucht die Verbesserte Anleitung zur deutschen Sprachlehre (Wien, 1779) und ihren Einfluss auf einige slowakische, slowenische, kroatische und ungarische Grammatiken (Nyomárkay 2002: 10). Die Darstellung der einzelnen Phänomene findet durch synoptische Tabellen statt, in denen neben der konstanten Quelle, der Verbesserten Anleitung, andere in variablen Gruppierungen vorkommen. Innerhalb der Bereiche der Anleitung wird nur eine Auswahl bearbeitet.

Die Themenbehandlung folgt der Gliederung der Verbesserten Anleitung: „Rechtsprechung und Rechtlesung; Tonmessung; Rechtschreibung; Etymologie – Wortforschung oder Wortänderung (= Wortlehre und Morphologie); Syntaxis – Wortfügung“. Zur großen Anzahl der Beispiele werden Kommentare des Autors hinzugefügt, die die Übereinstimmungen bzw. Unterschiede der Grammatiken zur Quelle darstellen. Im Folgenden werden einige ausgewählte Beispiele als Illustration für jeden Bereich erwähnt.

Rechtsprechung und Rechtlesung.4 Die slawischen Grammatiken folgen dem österreichischen Vorbild für Aussprache und Beschreibung der Laute. Hinsichtlich des Buchstabierens fehlt die Definition des Wortes in den Grammatiken, außer einer krainisch-slowenischen Grammatik (Nyomárkay 2002: 35–40). Die Regeln des richtigen Lesens erweisen sich eher als eine freie Adaptation als deren mechanischer Nachahmung (Nyomárkay 2002: 41–44).

Der Abschnitt über Tonmessung (Akzentuierung) in der Anleitung ist an Lehrkräfte gerichtet. Die Akzentuierung der deutschen Sprache, die mit der quantitativen Vokalopposition lang – kurz verbunden ist, unterscheidet sich wesentlich gegenüber den slawischen Sprachen. Im Slowakischen ist die Betonung im Gegensatz zur slowenischen und kroatischen Akzentuierung quantitativ. Diese Tatsache erklärt auch, warum die Autoren der slowenischen und kroatischen Grammatiken das Vorbild der Verbesserten Anleitung nicht mechanisch, sondern unter Berücksichtigung der Charakteristiken ihrer Sprachen durch Ergänzungen adaptierten (Nyomárkay 2002: 44–49).

Die Systematik der Rechtschreibregeln in der Verbesserten Anleitung wurde von den slawischen Grammatiken übernommen. Außerdem bewahrten sie die Aussprache als Grundlagenprinzip ihrer Rechtschreibung. Die Grammatiken der ungarischen Sprache hingegen, die nicht zu Unterrichtszwecken verfasst wurden, widmeten der Rechtschreibproblematik (Nyomárkay 2002: 50–55) kein Interesse.

Wortlehre und Morphologie. In diesem Bereich werden drei Themen behandelt: die Wortarten im Allgemeinen sowie Substantive und Verben.

Im Gegensatz zu semantischen und morphologischen Kriterien, die der Gliederung der Wortarten in der Verbesserten Anleitung zugrunde liegen, berücksichtigen die slawischen und ungarischen Grammatiken nur morphologische Merkmale. Neben den 9 Wortarten der Verbesserten Anleitung variiert die Anzahl in den slawischen Grammatiken zwischen 8 und 9 Wortarten. Die ungarischen Grammatiken vermeiden im Allgemeinen die Klassifizierung der Wortarten, außer der ungarischen Übersetzung der Verbesserten Anleitung, in der die 9 Wortarten bestehen bleiben (Nyomárkay 2002: 55–66).

Die Definition der Substantive der Verbesserten Anleitung wird auch von den slawischen Grammatiken übernommen wie auch die Bestimmung von deren Genus. Sie beruht auf Endungstypen und teilweise semantischen Aspekten (Nyomárkay 2002: 66–71). Es verdient große Aufmerksamkeit, wie die Fälle behandelt werden. Die wienerische Grammatik unterscheidet 6 Fälle (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Vokativ, Ablativ). Der Zuschnitt der slawischen Grammatiken ist vielfältiger. Hier besteht eine Schwankungsbreite zwischen 6 bis 8 Fällen. Einige Grammatiken übernehmen mechanisch das wienerische Modell. Unter denen, die 7 Fälle annehmen, übernehmen einige das wienerische Muster mit 6 Fällen und ergänzen sie durch einen neuen Fall, den Instrumental (casus instrumentalis seu societatis). Andere Grammatiken, die ebenso von 7 Fällen ausgehen, ersetzen den Ablativ durch den Lokativ (localis) und fügen den Instrumental (casus instrumentalis sive socialis) hinzu. Schließlich wird die Anzahl von 8 Fällen in einer Grammatik dadurch erreicht, dass neben dem bewahrten Ablativ der Instrumental in zwei „autonome“ Fälle gespalten wird casus instrumenti vel societatis, bzw. casus loci ‘Lokativ’) (Nyomárkay 2002: 72–74). Die Einführung des Instrumentals ist, trotz des Anpassungswillen der Autoren zum Muster der Verbesserten Anleitung, meiner Meinung nach, ein Beweis dafür, dass die Beschreibung der eigenen Sprache an Grenzen stößt und zwar auch bei denen, die die Neigung haben, Fremdsprachenmodellen mechanisch zu folgen.

Nyomárkay betont, dass die Funktion des indoeuropäischen Ablativs, der schon im Altkirchenslawischen nicht mehr belegt war, in den slawischen Sprachen teilweise vom Genitiv (mit oder ohne Präposition) oder teilweise vom Lokativ übernommen wurde (Nyomárkay 2002: 73).

Er berichtet auch darüber, dass die ungarischen Grammatiken das wienerische Muster über-nahmen (Nyomárkay 2002: 74).

Die Art und Weise wie die Verbesserte Anleitung auf die ungarischen Grammatiken bezogen wurde, ist ein Paradebeispiel für die servile Nachahmung der lateinischen Grammatiken. Im Lateinischen werden die 6 Fälle (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Ablativ und Vokativ) unterschieden. Das ist schon eine Reduzierung des indoeuropäischen Kasussystems (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Ablativ, Lokativ, Instrumental, Vokativ). Die Verbesserte Anleitung unterscheidet ebenso 6 Fälle (s. oben), obwohl sich mindestens seit der mittelhochdeutschen Periode nur vier Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) unterscheiden lassen (Schmidt 2000: 275). Noch bemerkenswerter ist der Fall der Behandlung der agglutinierenden ungarischen Sprache. Die Deklination ist eine Flexionsweise, in der die Endungen die Merkmale von Kasus, Genus und Numerus zusammen behalten. Davon unterscheidet sich das agglutinierende ungarische Sprachsystem, in dem den Morphemen, die zum Wortstamm hinzugefügt werden, nur ein grammatisches Merkmal zugeordnet wird. Im Fall der ungarischen Sprache kann nicht über Deklination und Kasus gesprochen werden. Hinsichtlich der sogenannten Fälle hat die heutige ungarische Sprache 17 „Kasus“, deren Anzahl in der betrachteten Periode 20 Fälle betrug (Antal 1977: 73–74).

Bei der Definition des Verbs zeigt sich eine große Variabilität der Grammatiken im Vergleich zur Verbesserten Anleitung. Auch im Bereich der Eingliederungskriterien der Verben (Wienerische Grammatik: Genus, Modus, Tempus, Numerus, Person) variiert die Anzahl der Kriterien zwischen 5 und 7 in den meisten Grammatiken, ganz zu schweigen von denen, die möglichen Eingliederungskriterien nicht betrachten (Nyomárkay 2002: 80–84).

Neben den drei Genera verbi (genus activum, genus passivum, genus medium) der Verbesserten Anleitung enthalten andere Grammatiken eine große Anzahl (5 bis 7) in diesem Bereich (Nyomárkay 2002: 84–86). Als Grund dieses Verfahrens nennt Nyomárkay die Inkonsequenz der Autoren, die dem Muster der wienerischen Grammatik nur in einigen Details folgen. Einige erwähnen noch nicht einmal die Eingliederungskriterien. Es ist aber klar, dass allen die lateinische Grammatik und die deutschen Grammatiken ihrer Zeit bekannt waren. Sie bemühten sich, die fremdsprachigen Muster auf ihre Muttersprache zu adaptieren (Nyomárkay 2002: 86).

Der Unterabschnitt Tempora weist eine komplizierte, und man könnte hinzufügen, erzwungene Betrachtung der Tempora in den Grammatiken auf (Nyomárkay 2002: 86–91). Dieses Verfahren veranschaulicht das Scheitern des Versuches, fremde Sprachmodelle bedingungslos auf andere Sprachen anzuwenden. Das Modell der Verbesserten Anleitung wirkt deutlicher bei der Übernahme der Modi und deren Definition (Nyomárkay 2002: 91–101).

Die Bearbeitung der Partizipien als autonome Wortart in der Verbesserten Anleitung, die auf frühere lateinische Grammatiken zurückgeht, wurde auch von slawischen und ungarischen Grammatiken nicht ohne Schwierigkeiten übernommen (Nyomárkay 2002: 101–105). Diese Hindernisse zeigen sich durch die variable Anzahl der Partizientypen (2 bis 4) und beweisen, dass das lateinische Schema nicht eins zu eins anwendbar ist. Dies wird besonders hinsichtlich der slawischen Sprachen von Nyomárkay betont, der die Gründe der Schwierigkeiten der Autoren hervorhebt.5 Er bemerkt auch, dass die deutschen Grammatiken seit Johann Christoph Adelung die Partizipien nicht als autonome Wortarten betrachten (Nyomárkay 2002: 105).

Die Behandlung der Syntax (Wortfügung) beginnt mit der Eingliederung der Grammatiken in zwei Gruppen aufgrund der Definition der Syntax. Zur ersten Gruppe gehören Grammatiken, die keine Definition geben. Die zweite enthält Werke, deren Definition didaktischen Zwecken dient. Dazu gehört die größte Zahl der Grammatiken, darunter auch die Verbesserte Anleitung. Deren Syntaxdefinition6 wurde von der Mehrzahl der Grammatiken übernommen. In der dritten befinden sich einige Grammatiken, deren Definition ähnlich der der zweiten Gruppe ist, erweist sich aber eingehender und nuancierter.7 Hinsichtlich der Wortfolge wird in einigen Grammatiken die Ähnlichkeit zwischen dem Deutschen, Slowakischen und Ungarischen betont und durch zahlreiche Beispiele ausführlich illustriert (Nyomárkay 2002: 108–112).

Die Verbesserte Anleitung stellt die Syntax der Substantive und Adjektive („Von der Fügung der Hauptund Beiwörter“) nach vier Kasus dar. Diese Darstellung wurde von den Grammatiken der anderen betrachteten Sprachen übernommen. Da die Entsprechung der Fälle und deren Benutzung im Deutschen von denen der slawischen Sprachen häufig divergiert, werden die deutschen Kasus immer durch die üblichen slawischen Fälle wiedergegeben. Da gleiche gilt auch für die Endungen in den ungarischen Grammatiken (Nyomárkay 2002: 112–126). Was die Adjektive betrifft, ist eine Übereinstimmung zwischen der Verbesserten Anleitung und den anderen Grammatiken hinsichtlich der Definition und der Darstellung der Rektionen der Adjektive zu bemerken (Nyomárkay 2002: 126–136).

Die Syntax des Verbes. Die Verbesserte Anleitung betrachtet die „Fügung“, die Verbindung des Verbs mit Nomina und Verben. Im ersten Fall geht es um die Rektionen der Verben, im zweiten um die Rektion von Modus / der Modi? (Nyomárkay 2002: 136). Während in der Verbesserten Anleitung die „Fügungen“ durch fünf Kriterien beschrieben werden, behandelt Nyomárkay nur das erste (die Verbindung der Vollverben [„Hauptzeitwörter“] mit Substantiven und Adjektiven) und das zweite Kriterium (die Verbindung der Vollverben mit anderen Verben).

Die Betrachtung der Verbindung des Verbs mit Substantiven und Adjektiven in der wienerischen Grammatik wurde von den Grammatiken übernommen. Durch zahlreiche synoptische Beispiele werden die Regeln der Nominativ-, Genitivund Akkusativformen der Substantive dargestellt, die mit den Verben in Verbindung stehen. Ebenso wird auch die Wortfolge der Fragesätze dargelegt (Nyomárkay 2002: 136–144). Hinsichtlich der Verbindung von „Hauptzeitwörtern“ (Vollverben) mit anderen Verben wird die erste von drei Regeln der Wiener Grammatik abgebildet („Wenn zwei Zeitwörter zusammenkommen, so steht eines in der unbestimmten Art. Z. B. Du lehrest mich richtig reden…“ – Nyomárkay 2002: 144) mit den entsprechenden Anwendungen im Slawischen und Ungarischen.

Zum Schluss folgt die Beschreibung der Syntax der Partizipien und des Gerundiums. Statt einer syntaktischen Beschreibung geht es um die folgenden vier Regeln: 1. „Die erste legt die Übereinstimmung des als Adjektiv benutzten Partizips mit dem Substantiv fest…“; 2. „Die zweite Regel ist semantischen Typs und besagt, dass das Partizip in Appositivanwendung einen Zustand bezeichnet…“; 3. „Die dritte Regel enthält eine Sprachgebrauchsregel, die auf der Regelung beruht, nach der die Bedeutung des Partizips nicht in Richtung Aktiv → Passiv, Person → Sache verändert werden darf…“; 4. „Zuletzt warnt die vierte Regel von dem unnötigen, überflüssigen Gebrauch der Partizipien“ [meine Übersetzung – I. V.] (Nyomárkay 2002: 148–149).8 Die größte Anzahl der Beispiele betrifft außerdem die Betrachtung des Gerundiums in den ungarischen Grammatiken (Nyomárkay 2002: 148–153).

4.Unter Nyomárkays lexikographischen Werken ist sein Sprachhistorisches Wörterbuch des Burgenlandkroatischen (Nyomárkay 1996) als das bedeutendste hervorzuheben. Die benutzten Quellen umfassen 64 Werke innerhalb einer Zeitspanne zwischen 1609 und 1908. Thematisch lassen sie sich in zwei großen Gruppen: 1) religiöse Werke (Gebet-, Lieder-, Evangelienbücher, Katechismen, Bibelgeschichten, Heiligenlegenden, Glaubensund Erbauungsschriften) und 2) nichtreligiöse Werke (Sprachund Lesebücher, historische Darstellungen, Kalender, Liedersammlungen, Unterhaltungstexte, Flugblätter und Flugschriften) einordnen. „Die Lesebücher, Grammatiken und verschiedene andere Lehrbücher… sind größtenteils Übersetzungen zeitgenössischer ungarischer Lehrbücher“ (Nyomárkay 1996: II).

Das sprachhistorische Wörterbuch hat mehrere Zielsetzungen: neben der historischen Beschreibung des Wortschatzes auch eine zweite, praktische: es möchte Linguisten verschiedener Fachbereiche und auch den gebildeten Laien als Hilfsmittel bei dem Lesen der Texte dienen. Als drittes Ziel ist die Absicht zu erwähnen, „…daß viele geistreich gebildete Wörter und Ausdrücke des Burgenlandkroatischen, die im Laufe der Jahrhunderte aus dem Sprachgebrauch ausgestorben waren, gerettet werden können. Diese Wörter und Ausdrücke könnten nämlich in der in unserer Zeit vor sich gehenden Standardisierung des Burgenlandkroatischen als »neue« Bestandteile des Wortschatzes eine wichtige Rolle spielen ebenso, wie die Schöpfungen der kroatischen Spracherneuerung der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts in der heutigen kroatischen Sprache unentbehrlich sind“ (Nyomárkay 1996: IV). Der Autor betont auch, dass obwohl das Stammmaterial seines Wörterbuchs mit dem in der Monographie von László Hadrovics (hadrovics 1974) übereinstimme, sei aber die Zahl der lexikalischen Einheiten höher als in dem Werk von Hadrovics (Nyomárkay 1996: IV).

Das Wörterbuch umfasst, meiner Berechnung nach, 4864 Stichwörter. Deren Aufbau enthält die wichtigsten grammatischen Angaben, das deutsche Äquivalent, gefolgt von Beispielen aus den Quellen. Obwohl es um ein Sprachhistorisches Wörterbuch geht, wird in einigen Fällen einem Stichwort seine ungarische Etymologie hinzugefügt. Der Grund dieses Verfahrens lässt sich durch den folgenden Exkurs erklären.

Im ersten Drittel des 16. Jh. wurden Kroaten durch ihre Gutsherren ins ehemalige Westungarn umgesiedelt. Die kontrollierte und von ungarischen Monarchen genehmigte Umsiedlung wurde durch den Vorstoß der Türken ausgelöst. In der neuen Heimat entstanden Sprachkontakte einerseits mit der ungarischsprachigen, andererseits mit der deutschsprachigen Bevölkerung. Der Einfluss der ungarischen Sprache auf den Entstehungsprozess einer kroatischen regionalen Schriftsprache, besonders auf der Wortschatzebene, wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. deutlich. In dieser Periode wurden auch viele Lehrbücher für die Schule veröffentlicht (vgl. hadrovics 1989: 38–43).

Nyomárkays Wörterbuch ist deswegen ein wertvoller Beitrag zur Wortgeschichte dieser Schriftsprache. Mit der Angliederung von Teilen dreier westungarischer Komitate an Österreich nach dem ersten Weltkrieg, aus denen das Burgenland entstand, gewannen zuerst die deutsche Sprache und später auch die kroatische Standardsprache in der Weiterentwicklung des Wortschatzes eine gewisse Rolle (Hadrovics 1989: 43). Diese Tatsache erklärt, warum zahlreiche einheimische Wortbildungen und Entlehnungen aus dem Ungarischen nicht mehr im Wortschatz der regionalen Schriftsprache überleben.

Das Wörterbuch ist nicht nur ein Beitrag zur Wortgeschichte des Burgenlandkroatischen, sondern auch eine Quelle für die Forschung des ungarischen lexikalischen Einflusses auf die Nachbarsprachen. Es enthält Entlehnungen aus dem Ungarischen, die im kroatischen Sprachgebiet Kroatiens nicht belegt sind. Hier werden einige Beispiele zitiert: bajati ‘zaubern’ < bájol, ‘ders.’, cimbaliom ‘Cymbal’ < cimbalom ‘ders.’, farizeuš ‘farizej’ < farizeus ‘ders.’, gola ‘Storch’ < gólya ‘ders.’, himnus ~ himnuš ‘Hymne’ < himnusz ‘ders.’, lajšter ‘Register, Verzeichnis’ < lajstrom ‘ders.’, magnaš ‘Magnat’ < mágnás ‘ders.’, ora ‘Stunde’ < óra ‘ders.’, paraj ‘Spinat’ < paraj ‘ders.’, ribiske ‘Johannisbere, Ribisel’ < ribiszke ‘ders.’, sekrešće ‘Sakristei’ < sekrestye ‘ders.’, šetovati ‘spazieren gehen’ < sétál ‘ders.’, vižgalovati ‘prüfen, beschauen’ < vizsgál ‘ders.’.

5.Im Bereich der Sprachgeschichte ist die Monographie Rövid horvát és szerb nyelvtörténet [Kurze Geschichte des Kroatischen und des Serbischen] zu erwähnen (Nyomárkay 2007). Es handelt sich um die erste auf ungarischer Sprache verfasste Sprachgeschichte des Kroatischen und des Serbischen. Das Buch wendet sich dabei sowohl an ein studentisches als an ein wissenschaftliches Publikum.

Im Mittelpunkt steht die Geschichte der štokavischen Mundart, also der Basis der kroatischen und serbischen Standardsprache. Kontrastiv dazu werden auch die Phänomene der čakavischen und kajkavischen Dialektgruppe betrachtet.

Der Autor geht von der Geschichte der serbokroatischen Sprache von Ivan Popović aus (Popović 1960) und modifiziert Popovićs Werk zweckmäßig (Nyomárkay 2007: 7). Die Monographie umfasst sechs Kapitel und außerdem ein reiches Literaturverzeichnis über fast vierzig Seiten. Das Werk enthält einige Exkurse, die nicht nur ausgewählte Aspekte bestimmter Themen ausführlich erklären, sondern auch allgemeine, für die historische Linguistik wichtige Probleme behandeln, etwa die Gründe für Lautwandel und die Rolle der Analogie in der Sprachgeschichte.

Die Einleitung umfasst die folgenden Unterkapitel: 1. Begriffe und Vorgänge in der Sprache und in der Sprachpolitik; 2. Kriterien der Klassifizierung der Sprachen; 3. Genetische Sprachverwandtschaft (Nyomárkay 2007: 9–30). Im ersten Subkapitel wird das traditionell als serbokroatisch / kroatoserbisch genannte Sprachgebiet dargestellt. In einem kurzen Überblick wird der Terminus serbokroatisch interpretiert. Der Autor, einverstanden mit Leskiens Deutung, betont, dass er das Wort serbokroatisch als Terminus der historischen Grammatik und der Dialektologie und nicht als Benennung der Schriftund Standardsprache(n) verwendet. So wird das Adjektiv serbokroatisch geografisch zur Bezeichnung des westlichen Teils des südslawischen Sprachkontinuums und zeitlich zu einer frühen Periode in der Entwicklung der Schriftsprache zugeordnet (Nyomárkay 2007: 16–17).

Im zweiten Kapitel (Die slawischen Sprachen in der indoeuropäischen Sprachfamilie) werden die slawischen Sprachen von dem Hintergrund der indoeuropäischen Idiome beschrieben (Nyomárkay 2007: 31–50). Die urslawische Sprache, die letzte Phase der sprachlichen Einheit der Slawen, wird kurz dargestellt. Einige gut ausgewählte phonetische Beispiele illustrieren die Richtung des Lautwandels in den großen slawischen Sprachgruppen (ostslawisch, westslawisch, südslawisch). Nyomárkay vertritt die Meinung, dass man am Anfang mit einer gemeinsamen südslawischen Ursprache (Grundsprache) rechnen sollte (Nyomárkay 2007: 49–50).

Die Entstehung des glagolitischen und kyrillischen Alphabets und die Betrachtung einiger Merkmale der altkirchenslawischen Sprache wird im dritten Kapitel mit dem Titel Die slawische Schrift ausgeführt. Neben der Darstellung / Veranschaulichung des glagolitischen bzw. kyrillischen Alphabets werden die Meinungen über die Entstehung des Glagolitischen zusammengefasst. Hinsichtlich der chronologischen Beziehung zwischen den beiden Alphabeten sei zuerst das glagolitische entstanden. Durch einige Beispiele wird der Unterschied zwischen den fünf Redaktionen der auf Altkirchenslawischen geschriebenen Texten illustriert, in denen muttersprachliche Merkmale der jeweiligen Verfasser zu finden sind (Nyomárkay 2007: 51–57).

Die Geschichte des Kroatischen und des Serbischen ist das Thema des vierten Kapitels (Perioden der Geschichte der serbokroatischen [kroatoserbischen] Sprache). Zunächst werden altkirchenslawische Textauszüge in bulgarisch-mazedonischer, serbischer und kroatischer Redaktion dargestellt. Sie werden kommentiert und auf Ungarisch übersetzt. Sie illustrieren den Einfluss der jeweiligen Muttersprache der Verfasser. Die Geschichte des Serbokroatischen wird in drei Perioden eingeteilt: 1. altserbokroatische Zeit, 2. mittelserbokroatische Zeit, 3. neuserbokroatische Zeit. Man kann, so Nyomárkay, eine vierte Periode hinzufügen, die neueste kroatische und serbische Zeit, die sich nicht mehr als serbokroatische bzw. kroatoserbische nennen lässt (Nyomárkay 2007: 58–62).

In der altserbokroatischen Epoche (9.–14. Jh.) trennte sich das serbokroatische vom slowenischen Sprachgebiet. Das ist auch die Zeit, in der die drei großen kroatischen Dialektgruppen entstanden sind. Der Prozess wird durch mehrere Beispiele aus dem Bereich der Phonetik illustriert. Die morphologischen Wechsel in der Deklination und Konjugation werden tabellarisch zusammengefasst (Nyomárkay 2007: 76ff, 80–82). Die altserbokroatische Periode wird als ein Zeitalter aufgefasst, in dem sich die serbokroatischen Dialekte bzw. Dialektgruppen ohne rasche Veränderungen entwickelten (Nyomárkay 2007: 75).

Die mittelserbokroatische Periode (14.–18. Jh.) zeichnet sich bereits durch mehr Dynamik aus. Die Entwicklung der serbokroatischen Dialekte bekam eine neue Richtung. Die wichtigsten Veränderungen sind der Wechsel der Akzentstelle innerhalb der Wörter, die Entstehung von neuen Kasusendungen in der substantivischen Pluraldeklination, dies im engen Zusammenhang mit der weiteren Geschichte des Dualis, die Ersetzung von alten Wörtern durch neue mit derselben Bedeutung, die Entstehung von zahlreichen phonetischen und morphologischen Phänomenen in den čakavischen und kajkavischen Dialekten ist (Nyomárkay 2007: 83–90).

Die neuserbokroatische Periode (seit dem Ende 18. – Anfang 19. Jh.) ist von einer relativ ausgeglichenen, ruhigen Entwicklung geprägt (Nyomárkay 2007: 95–127). In dieser Zeit verbreiteten sich viele Elemente des Neuštokavischen und das Dialekt-System wurde stabil. Betont werden die allgemeine Verbreitung der Veränderungen in der substantivischen Pluraldeklination, die Štokavisierung der šća-Mundart, der Einfluss der östlichen čakavischen Dialekte auf die westlichen, die verstärkte Bedeutung der Schriftsprache. Trotz der Veränderungen bewahrte das Serbokroatische seine ursprüngliche slawische Struktur sowohl im Bereich der Grammatik als auch auf anderen Sprachebenen (Nyomárkay 2007: 98). Viele Wörter slawischen Ursprungs wurden im Lexikon bewahrt (ca. 2000). Im Bereich der Wortbildung wurde die Zusammensetzung, eine in den slawischen Sprachen fremde Wortbildungsart, nicht so häufig benutzt.

Darüber hinaus wird der Einfluss der Fremdsprachen auf das Serbokroatische ausführlich behandelt. Die Integration von deutschen, türkischen, griechischen, französischen, englischen, lateinischen und italienischen Lehnwörtern wird beschrieben.

In Hinsicht auf ihren großen Einfluss auf die čakavischen Dialekte und auf die Schriftsprache wurden die italienischen Lehnwörter, meiner Meinung nach, weniger in Betracht gezogen. Anderseits ist aber auch festzustellen, dass die an diesem Thema interessierten Leser viele bibliographische Daten im Literaturverzeichnis finden können. Die morphologische und die syntaktische Integration der Lehnwörter wird jeweils in einem Unterkapitel abgehandelt.

Im fünften Kapitel (Die Frage der Entstehung der Schriftsprache) werden verschiedene Meinungen und Konzepte in Bezug auf die Schriftsprache illustriert. In mehreren Unterkapiteln wird sowohl die kajkavische als auch die čakavische und štokavische regionale kroatische Schriftsprache in Kroatien und die der Kroaten im Burgenland dargestellt. Die Beschreibung der Entwicklung der regionalen Schriftsprachen erfolgt nach dem gleichen Schema. Den kulturhistorischen Informationen folgen die Darstellungen der wichtigsten Autoren, Auszüge aus verschiedenen Textsorten und die Beschreibung der Lexikologie der betreffenden Dialekte (Nyomárkay 2007: 128–167).

Das sechste Kapitel (Die illyrische Bewegung und die kroatische Spracherneuerung) umfasst fünf Unterkapitel (Die kroatische Spracherneuerung, Die ungarischen Vorbilder der kroatischen Spracherneuerung, Typen der kroatischen Neologismen, Unterschiede zwischen der kroatischen und der serbischen Standardsprache, Die Rechtschreibung).

In Hinsicht auf die Diskussion über die Sprache während der illyrischen Bewegung betont der Autor, dass sich diese hauptsächlich auf Teilprobleme bezog und die Mitglieder der Bewegung mehr durch ihre Werke zur praktischen Lösung der Sprachfrage beitrugen. Entsprechend dieser Feststellung werden mehrere Grammatiken und die Lexik des deutsch-illyrischen Wörterbuchs von Ivan Mažuranić und Jakov Užarević analysiert. Die kroatische Spracherneuerung wird im Vergleich zur ungarischen und tschechischen Spracherneuerung behandelt, deren Vorbild die deutsche Spracherneuerung war. Bei der Beschreibung der Ähnlichkeiten und Unterschiede in der Wortbildung der ungarischen und kroatischen Sprache betont der Autor, meines Wissens als erster, dass sich die tschechische Spracherneuerung nicht nur auf die kroatische, sondern auf die ungarische stark auswirkte. Die Quelle für das Németmagyar tudományos műszótár [Deutsch-ungarisches wissenschaftliches Fachwörterbuch] (1858) war ein deutsch-tschechisches Wörterbuch. Diese Feststellung beleuchtet die Kenntnisse über die Anreicherung des ungarischen Wortschatzes aus einer neuen Perspektive. Im zweiten Unterkapitel werden die Wortbildungen der kroatischen Spracherneuerung auf der Basis der Forschungen Nyomárkays klassifiziert. Zahlreiche Lehnübersetzungen, Lehnbedeutungen und neue Wortbildungen unter ungarischem Einfluss entstanden im Bereich des Schulwesens, der Rechtwissenschaften, der Verwaltung, der Post der Bahn und der Armee (s. oben, § 2). Im drittel Unterkapitel werden die wichtigsten Merkmale der kroatischen Neologismen der Sprachneuerung zusammengefasst (Nyomárkay 2007: 203–207).

Im vierten Unterkapitel werden die Unterschiede zwischen der kroatischen und der serbischen Standardsprache durch phonetische (6), morphologische (11) und syntaktische Merkmale dargelegt (Nyomárkay 2007: 206–213). Der Autor betont, dass die kurz zusammengefassten Unterschiede keine Hindernisse für die gegenseitige Verständigung zwischen dem Kroatischen und dem Serbischen bilden. Sie lassen sich meistens als Ergebnisse unterschiedlicher Sozialund Sprachentwicklungen erklären, wozu auch die Unterschiede zwischen der westlichen und östlichen Kultur und der Einfluss von anderen Sprachmodellen beitrugen (Nyomárkay 2007: 211).

Das letzte Unterkapitel behandelt die Geschichte der Rechtschreibung in lateinischer Schrift. Durch zahlreiche Beispiele wird der lange Weg veranschaulicht, der zur endgültigen Regelung der Rechtschreibung in lateinischer Schrift geführt hat. Grundsätzlich beruht die Orthografie auf phonetischen Kriterien (Nyomárkay 2007: 213–227).

Wie schon am Anfang dieses Artikels erwähnt, ist dieser Aufsatz nur eine kurze Darstellung einiger Aspekte der Forschungen von István Nyomárkay. Es ist zu hoffen, dass in späterer Zeit eine umfangreichere Beschreibung seiner wissenschaftlichen Tätigkeit erscheinen wird.

1

Damals existierte noch die Republik Jugoslawien und die sogenannte kroatoserbische bzw. serbokroatische Sprache.

2

„Stranim se imenicama, naime, pridružuju glagola jezika-primaoca i tako se stvaraju nove sintaktičke veze“.

3

Ratio Educationis totiusque rei Literarie per Regnum Hungariae et Provincias eidem adnexas. Tomus I. Vindobonae, 1777.

4

Die Definition in der Verbesserten Anleitung lautet so: „Die Rechtsprechung oder Rechtlesung; das ist: die Lehre, die Buchstaben zu erkennen, recht auszusprechen, sie in Sylben [!] zu sammeln, und die heraus entstandenen Wörter richtig zu lesen“ (NYOMÁRKAY 2002: 17).

5

Es ist kein Zufall, dass z. B. die heutigen kroatischen Grammatiken die Partizipien unter dem Verb behandeln. Anders ist die Situation in der heutigen ungarischen Linguistik. Einige Werke betrachten die Partizipien als Wortart (MMNyR 1: 229–233, keszler 2000: 223–251), andere weisen es ab (Kiefer 2006: 80–109).

6

„Die Wortfügung (Syntaxis) lehret die verschiedenen Gattungen der Wörter, oder Redetheile, richtig, geschickt und sprachmässig verbinden und ordnen“ (Nyomárkay 2002: 106).

7

„Die Wortfügung (Syntax) lehrt uns die Art, die einzelnen Wörter zu einer zusammenhängenden Rede richtig zu verbinden. Sie handelt daher, erstens: von der Verbindung einzelner Wörter mit einander, und zweitens: von der Verbindung mehrerer Wörter zu einem Satze“ (Nyomárkay 2002: 107).

8

„Az első a melléknévi funkciójú participium egyeztetését rögzíti… a második szemantikai jellegű, s azt mondja ki, hogy az appozitív participium állapotot jelöl… A harmadik szabály nyelvhelyességi előírást tartalmaz annak a regulának az alapján, hogy a participium jelentése cselekvő → szenvedő, valamint személy → dolog irányban nem változtatható… Végül a negyedik szabály óv a participiumok szükségtelen, fölösleges használatától”.

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