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Katalin L. Delbó Byzantium Központ – Centre Byzantium, ELTE Eötvös József Collegium, Budapest, Hungary

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https://orcid.org/0000-0002-0290-560X
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Abstract

This paper deals with the textual tradition of the Florilegium Vindobonense (14th century). According to the current state of research, only one manuscript of this alphabetical anthology is known, which can be found in Codex Philologicus Graecus 169 (Austrian National Library). In preparing the text for edition, however, I found another manuscript that contains the anthology in its entirety. Codex Vaticanus Graecus 895 also dates from the beginning of the 14th century. This article examines the relationship between the two text variants in light of the provenience of the manuscripts and textual criticism.

Abstract

This paper deals with the textual tradition of the Florilegium Vindobonense (14th century). According to the current state of research, only one manuscript of this alphabetical anthology is known, which can be found in Codex Philologicus Graecus 169 (Austrian National Library). In preparing the text for edition, however, I found another manuscript that contains the anthology in its entirety. Codex Vaticanus Graecus 895 also dates from the beginning of the 14th century. This article examines the relationship between the two text variants in light of the provenience of the manuscripts and textual criticism.

Das Florilegium Vindobonense ist eine klassische Zitatensammlung aus der Palaiologenzeit, aus dem 14. Jahrhundert. Die Sammlung ist mit dem Lexikon Vinodobonense zusammen nach dem Wiener Miszellankodex Codex Philologicus Graecus 169 benannt, in dem sich die beiden nebeneinander befinden. Die enge Verbindung zwischen den Werken ergibt sich aus der Tatsache, dass sie mit einem anderen grammatischen Exzerpt in der dritten Einheit des Kodex stehen1 und beide Werke von derselben Hand geschrieben wurden, die bislang noch mit keinem bekannten Kopisten identifiziert werden konnte.2 Als möglicher Kopist wurde auch der Name von Andreas Lopadiotes, dem Autor des Lexicon Vindobonense vorgeschlagen, aber diese Annahme steht auf wackligen Beinen. Weitere Daten sind erforderlich, um sie zu bestätigen.3 Die genauen Umstände der Entstehung des Florilegium sind unbekannt. Mangels weiterer Handschriften ist der Wiener Kodex bis zum Frühjahr 2022 der einzige Anhaltspunkt in der Forschung gewesen. Bei der Vorbereitung der Textedition habe ich jedoch ein anderes Manuskript gefunden, das die Zitatensammlung vollständig enthält.4 Der Codex Vaticanus Graecus 895 stammt aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts.5 Die Wiener Textvariante lässt sich auch auf den Anfang des 14. Jahrhunderts datieren – ziemlich genau auf das erste Drittel des Jahrhunderts –,6 die beiden Texte entstanden also fast gleichzeitig.

Die Provenienzgeschichte der Wiener Handschrift ist gut nachvollziehbar. Der Codex Phil. Gr. 169 stammt aus Byzanz und ist aus drei Kodexeinheiten zusammengebunden, die sich alle auf das 14. Jahrhundert datieren lassen.7 Die Einheiten wurden wahrscheinlich spätestens in der Mitte oder in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zusammengebunden.8 Der Kodex wurde zwischen 1554 und 1662 in Konstantinopel vom Botschafter Ferdinands I., von Augerius Busbeck, erworben und nach Wien mitgenommen.9 Die erste Katalogisierung des Miszellankodex stammt von 1690, als das Buch in Wien Teil der kaiserlichen Bibliothek war.10

Über den Herkunftsort und die Frühgeschichte des Vatikanischen Kodex liegen uns hingegen keine Daten vor. Die sicheren Punkte in der Provenienzgeschichte dieses Buches sind die Schilder (scuta) auf dem Einband, die Siegel und ein Inhaltsverzeichnis auf ff. II–IIIr. Die Schilder gehören zu Pius IX. (1846–1878) und Kardinal Aloysius Lambruschini (1834–1853).11 Die Siegel der Biblioteca Apostolica Vaticana stehen auf ff. Ir, 293r und 295v. Auf ff. Ir und 293r (unter den vatikanischen Siegeln) befindet sich auch je ein Siegel der Nationalbibliothek von Paris. Aus der Position der Siegel geht hervor, dass Letztere früher in den Kodex gesiegelt wurden – aber wann, ist eine weitere offene Frage. Anhand der Schilder lässt sich feststellen, dass dieses Datum in den Zeitraum vor den Aktivitäten der beiden eben genannten Personen zu legen ist. Die Hand, von der das Inhaltsverzeichnis geschrieben wurde, datiert Peter Schreiner ins 18./19. Jahrhundert.12

Da aus der Provenienz der Kodizes keine wesentlichen Folgerungen über die Beziehung der beiden Handschriften gezogen werden können, konzentriert sich die Forschung auf die Kodizes selbst, auf die darin enthaltenen Werke (mit anderen Worten: auf die Kodex-Komposition), auf die paläografisch-textkritische Analyse. In diesem Beitrag möchte ich die neuen Ergebnisse im Zusammenhang mit dem Vatikanischen Kodex vorstellen, mit besonderem Hinweis darauf, welche früheren Feststellungen das neue Florilegium-Manuskript bestätigt oder widerlegt. Es lohnt sich jedoch, vorher einige Worte über das Florilegium selbst zu erwähnen.

I.

Der folgende Titel steht vor der Sammlung: Παρεκβολαὶ ἐκ τῶν ποιητικῶν βιβλιῶν εἰς γραφὴν συντελοῦσαι κατὰ στοικεῖον παρεκβληθεῖσαι – „Zitate aus poetischen Büchern, in alphabetischer Abfolge exzerpiert“ (Cod. Phil. Gr. 169, f. 157r).13 In der Zitatensammlung, wie im Allgemeinen bei einem alphabetisch organisierten Florilegium, folgte der Sammler einem strikten Ordnungsprinzip, das sich nicht nur in der alphabetischen Gliederung der Zitate äußert.14 Ein untergeordnetes Gliederungsschema ist die genaue Abfolge nach angeführten Autoren: Werden mehrere Teile aus demselben Werk zitiert, sind die Zitate in aufsteigender Abfolge der Verse aneinandergereiht. Der Wechsel eines Buchstabens ist mit «ἀρχὴ τοῦ» unter Angabe des neuen Buchstabens angezeigt, vor der Genitivform des Namens der antiken Autoren steht «ἐκ τοῦ». Die Titel der zitierten Werke sind nicht genannt – die einzige Ausnahme ist Homer: Im Florilegium stehen die Titel der Epen statt des Namens des Autors.15

In der Kompilation sind ausschließlich aus klassischen griechischen Werken gewählte Zitate zu lesen.16 Die Auswahl der Autoren und der Werke spiegelt den byzantinischen literarischen Geschmack, das wissenschaftliche Interesse und den Unterrichtsstoff der Epoche wider.17 Im Inhalt der Auszüge sind wiederkehrende Themen zu beobachten: z. B. Reichtum und Gerechtigkeit, Armut und Unehrlichkeit; σοφία und die Figur – oft aber auch Parodie – des Intellektuellen; Politik.18 Einige der Zitate sind παροιμία, d. h. Sprichwörter, und es gibt auch Fälle, in denen ein lexikalischer oder sprachlicher Aspekt hinter der Wahl steht.

II.

Zu welchem Zweck wurde die Sammlung zusammengestellt? Die beiden Kodizes, die das Florilegium enthalten, wurden vermutlich in einem gebildeten, wissenschaftlichen Umfeld geschaffen. Betrachtet man den Inhalt der Bücher, wird klar, dass die Werke der Bildung dienen sollen. Der Wiener Kodex enthält lexikographisch-grammatische Werke unter anderen von Thomas Magistros, Manuel Moschopulos, Michael Synkellos und Tryphon.19 Neben Lexikographie und Grammatik ist im Vatikanischen Kodex die Metrik betont. Der Autor der meisten Sammlungen ist hier unbekannt; unter den bekannten Autoren finden wir Michael Synkellos, Ioannes Tzetzes, Nikephoros Gregoras und Maximos Planudes.20

Aus der paläographischen Analyse des Wiener Kodex können wir darauf schließen, dass die dritte Einheit des Buches – einschließlich des betreffenden Florilegium – in einer Schreiberwerkstatt oder in der Umgebung einer Gelehrtengesellschaft für den persönlichen Gebrauch geschrieben wurde.21 An dieser Kodexeinheit arbeiteten nämlich sechs Kopisten abwechselnd, deren Schreibweise viele Ähnlichkeiten mit den scholar hands (Gelehrtenhänden) zeigt, die aus der Palaiologenzeit bekannt sind.22 Das Florilegium Vindobonense wurde von der Haupthand (Kopist ‚A‘) geschrieben. Eine ähnliche Situation ist beim Vatikanischen Kodex zu beobachten: In der Handschrift wechseln sich mehrere, bisher anonyme Hände ab.23 Mit Ausnahme einer Seite (f. 276r) wurde das Florilegium von der Haupthand geschrieben. Anhand der Schriftbilder ist klar zu erkennen, dass die Identitäten der beiden Hauptkopisten verschieden sind. Der Vergleich der anderen Hände zueinander und zu den Hauptschriften dauert noch an.

Erwähnenswert ist, dass im Wiener Kodex einige Marginalnotizen darauf hindeuten, dass das Buch in einem klerikalen Umfeld zusammengestellt wurde.24 Dasselbe gilt auch für den Vatikanischen Kodex. Aus der Notiz auf f. 219v können wir schließen, dass der Hauptkopist selbst Priester war25 – daher kann die kirchliche Umgebung ein wichtiges Bindeglied zwischen den Büchern sein.26

Was zeigt die textkritische Prüfung, welche Beziehung besteht zwischen den beiden Textvarianten? Über die Textvarianten des Florilegium lässt sich im Allgemeinen sagen, dass neben allgemeinen sprachlichen Fehlern (z. B. Dittographie und Haplographie, die teilweise Angleichung) in den Manuskripten bewusste Veränderungen des Autors oder der Kopisten erkennbar sind, die die Eigenart der Gattung widerspiegeln – z. B. die Vertauschung der Reihenfolge der Wörter im Zitat oder die Einschiebung verschiedener Partikel, die es dem Leser ermöglichen sollen, die Zitate unabhängig vom originalen Kontext als eine selbstständige gedankliche Einheit zu verstehen.27 Dazu gehört etwa die Auslassung bestimmter Konjunktionen – in unserem Fall beispielsweise μέν–δέ oder γάρ.

Die enge Verwandtschaft der beiden Handschriften beweist, dass die letzterwähnten Arten der Textänderungen in den Textvarianten fast ausnahmslos vorhanden und übereinstimmend sind. Das wird auch durch die große Anzahl der gemeinsamen Fehler bestätigt. Charakteristisch und sehr typisch ist die Gruppe der Schreibfehler, die auf die byzantinische Aussprache zurückzuführen sind und aus einem Kodex durch direkte Übernahme (ohne Verbesserung/Korrektur) in den anderen notiert wurden.28

Zur Textüberlieferung ergeben sich weitere Fragen: Sind die vorhandenen Texte direkt miteinander verwandt oder mit ein und derselben, zurzeit unbekannten Variante verknüpft? Welches Manuskript ist – im Fall einer direkten Verwandtschaft – das frühere? Da die Kollation noch andauert, kann derzeit keine bestimmte Antwort gegeben werden – bisher wurden ungefähr 70 Prozent der Texte untersucht. Wie erwähnt, ist es aufgrund der bisherigen Ergebnisse nicht auszuschließen, dass der Wiener Kodex und die Vatikanische Handschrift im Prozess der Textüberlieferung in direktem Zusammenhang stehen. Unter Berücksichtigung der Gewohnheiten der Kopisten und des Lectio difficilior-Prinzips wäre der Text des Vatikanischen Kodex aus dem Wiener Kodex kopiert worden, aber weitere Analysen sind notwendig, um diese Feststellung zu bestätigen.

III.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es in Bezug auf das Florilegium Vindobonense mehrere Ähnlichkeiten zwischen dem Codex Vat. Gr. 895 und dem Codex Phil. Gr. 169 gibt. (1) Beide Kodizes enthalten grammatische, metrische und lexikographische Werke. Daraus kann darauf geschlossen werden, dass das Florilegium in der Umgebung einer Gelehrtengesellschaft, vermutlich zu Bildungszwecken, geschrieben und gelesen wurde. Wenn wir die Zahl der Kopisten und die Schreibübungen in Betracht ziehen, sind die Manuskripte wahrscheinlich in einer Schreiberwerkstatt entstanden. Die Marginalnotizen im Wiener Kodex und die Schlussbemerkung nach der Zitatensammlung im Vatikanischen Kodex deuten darauf hin, dass ein kirchliches Umfeld bei der Entstehung und Rezeption des Florilegium berücksichtigt werden muss. (2) Die Identität des Kopisten ist in beiden Fällen unbekannt. In der Forschung ist ein möglicher Anhaltspunkt das Lexikon von Andreas Lopadiotes, das im Wiener Kodex neben dem Florilegium Vindobonense steht und von demselben Schreiber geschrieben wurde wie die Zitatensammlung. Die Wiener Version ist die früheste bekannte Handschrift des Werkes von Lopadiotes. (3) Zwischen den Handschriften besteht eine enge Verwandtschaft, die durch die überaus große Zahl der gemeinsamen Textvarianten bestätigt wird.

Danksagung

Die vorliegende Studie wurde im Rahmen des Forschungsprojekts NKFIH NN 124539 (Társadalmi kontextus a szövegkritika tükrében: Bizáncon innen és túl [Gesellschaftlicher Kontext im Spiegel der Textkritik: Dies- und jenseits von Byzanz]) angefertigt.

1

Die Anordnung der Sammlungen im dritten Teil des Kodex: Florilegium Vindobonense ff. 157r–161v, 234r–249v, Lexicon Vindobonense ff. 193r–233v, 153r–156r, grammatische Exzerpte ff. 162r–192v.

2

Zur Beschreibung des Kodex: Hunger, H.: Katalog der griechischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek. Teil 1: Codices Historici, Codices Philosophici et Philologici. Wien 1961, 273–274; Gastgeber, Ch.: Das Florilegium Vindobonense des Codex Philologicus Graecus 169. Parerga codicologica. Acta Ant. Hung. 50 (2010) 125–141, hier 126–127. Zu den Schreiberhänden: Gastgeber 133–135.

3

In Bezug auf die Forschung ist es eine wichtige Information, dass die Wiener Handschrift das älteste Exemplar unter den bekannten Kodizes ist, die das Lexikon Vindobonense enthalten. Zur Textüberlieferung des Lexikons: Guida, A.: Lexicon Vindobonense. Firenze 2018, XXVII–XXXIII.

4

Meine Aufmerksamkeit wurde durch den Beitrag von G. Dovico auf den Vatikanischen Kodex gelenkt. Dovico befasst sich mit der Handschrift in Bezug auf die Textüberlieferung der Komödien von Aristophanes. Dovico, G.: Excerpta manoscritti dalle commedie di Aristofane: per una prima recensio. Futuro Classico 2 (2016) 62–118, 76–77. Die Zitatensammlung steht auf ff. 259r–277v.

5

Zur Beschreibung und Datierung des Codex Vat. Gr. 895: Schreiner, P. (ed.): Codices Vaticani Graeci. Codices 867–932. Città del Vaticano 1988, 66–72.

6

Guida, A.: Su un’inedita miscellanea lessicografica e i suoi rapporti col Lexicon Vindobonense. Νέα Ῥώμη. Rivista di ricerche bizantinistiche 4 (2007) 343–355, hier 343; Guida: Lexicon (Anm. 3) XVII.

7

Zur Datierung der Kodexeinheiten: Guida, A.: Il codice Viennese del lessico di Andrea Lopadiota. Prometheus 5. Rivista quadrimestrale di studi classici 5 (1979) 1–20, hier 4, 8, 13; Guida: Su un’inedita miscellanea (Anm. 6) 343.

8

Gastgeber (Anm. 2) 129. Der erste, anhand des Schriftbildes identifizierbare Besitzer ist Symeon Kabasilas (16. Jahrhundert), mit dessen Namen wahrscheinlich auch die erste Restaurierung des Kodex in Verbindung gebracht werden kann. Gastgeber (Anm. 2) 131–132.

9

Auf f. 249v ist ein Besitzvermerk von Augerius Busbeck zu finden: Augerius De Bussbecke comparavit Constantinopoli. Über Busbeck und die von ihm erworbenen Bücher hat Ch. Gastgeber einen umfassenden Beitrag verfasst: Ogier Ghislain de Busbecq und seine griechischen Handschriften. Binggeli, A. – Cassin, M. – Detoraki, M. (éd.): Bibliothèques grecques dans l’Empire ottoman. Brepols 2020, 145–181.

10

Nessel, D.: Catalogus, Sive Recensio Specialis omnium Codicum Manuscriptorum Graecorum, nec non Linguarum Orientalium, Augustissimae Bibliothecae Caesareae Vindobonensis. Wien 1690, 95.

11

Schreiner (Anm. 5) 72.

12

Schreiner (Anm. 5) 71.

13

Im Titel der Vatikanischen Handschrift (f. 259r) steht καταστοικεῖον statt κατὰ στοικεῖον.

14

Laut Forschungsergebnissen alphabetisieren die Sammler ab dem 14. Jahrhundert. Zurko, E. R.: Florilegia. In Strayer, J. (ed.): Dictionary of the middle ages Vol. 5. New York 1985, 109–110.

15

Es kommt sehr selten vor, dass der Sammler gegen diese Ordnung (Buchstaben, Autor, Werk und Zeilennummer) verstößt. Es gibt nur drei Beispiele dafür, dass er aus einem Werk zitiert, welches kein Teil des „Kanons“ des Florilegium Vindobonense ist – aus Philoktetes und Oidipus Coloneus von Sophokles sowie aus Aves des Aristophanes.

16

Aischylos: Septem adversus Thebas, Persae, Prometheus vinctus; Aristophanes: Nubes, Plutus, Ranae; Euripides: Hecuba, Orestes, Phoenissae; Hesiod: Opera et dies; Homer: Ilias, Odyssea; Oppian: Halieutica; Pindar: Olympia 1–2, 4–10, 12, 14; Pythia 1–6, 8–12; Pseudo-Phokylides: Sententiae; Sophokles: Aiax, Electra, Oedipus Rex; Theokrit: Eidyllia 1–4, 6, 8–10, 12, 15; Pseudo-Pythagoras: Carmen aureum.

17

Die Gruppe der ausgewählten Werke entspricht im Fall der Tragiker (Aischylos, Euripides, Sophokles) und des Komikers (Aristophanes) den besonders in den späten byzantinischen Jahrzehnten beliebten Triaden, mit denen sich bedeutende Gelehrten und Kopisten der Epoche (wie Maximos Planudes, Thomas Magistros, Manuel Moschopoulos, Demetrios Triklinios) beschäftigten. Hesiod, Pindar und Theokrit gerieten ebenso in den Mittelpunkt des philologischen Interesses. Homer, Oppian und Pseudo-Phokylides bekamen eine wichtige Rolle in der byzantinischen Schulbildung. Siehe als allgemeinen Überblick Erbse, H.: Überlieferungsgeschichte der griechischen Klassischen und Hellenistischen Literatur. In Hunger, H. – Stegmüller, O. – Erbse, H. – Imhof, H. – Büchner, K. – Beck, H. G. – Rüdiger, H.: Die Textüberlieferung der antiken Literatur und der Bibel. München 1975, 207–285.

18

Dovico (Anm. 4) 77.

19

Zur vollständigen Liste der Werke im Codex Phil. Gr. 169 siehe: Hunger (Anm. 2).

20

Zum Inhalt des Codex Vat. Gr. 895: Schreiner (Anm. 5) 66–71.

21

Zu den Schreiberhänden: Gastgeber (Anm. 2) 133–135.

22

Gastgeber (Anm. 2) 130.

23

Dovico (Anm. 4) 76.

24

Siehe die Briefinscriptiones auf f. 179v–180v. Gastgeber (Anm. 2) 131–132.

25

Die Bemerkung des Kopisten am Ende des Florilegium bestätigt diese Feststellung: τέλος σὺν θεῷ τῶν γνωμικῶν (f. 277r).

26

Dovico (Anm. 4) 76. Die dritte Einheit des Wiener Kodex lässt aufgrund der Vielzahl von Händen vermuten, dass er teilweise zur Schreibübung angefertigt wurde. In diesem Zusammenhang ist die Reihe der Ligaturen am Rand der ff. 277v, 290v, 295v im Vatikanischen Kodex zu erwähnen.

27

Ein Beispiel für Umstellung in der Wortfolge: ἅ μὴ φρονῶ γὰρ οὐ φρονῶ μάτην λέγειν. (FV) – ἅ μὴ φρονῶ γὰρ οὐ φιλῶ λέγειν μάτην. Soph. Oid. T. 1520.

28

Beispielsweise: γῆρας γὰρ αἰνέσιμον ἄνδρα τίθησι. (FV) – γῆρας γὰρ ἐναίσιμον ἄνδρα τίθησι. Opp. Hal. 1. 683; ἀγαθὴ δὲ παραίφασίς ἐστιν ἑτέρου. (FV) – ἀγαθὴ δὲ παραίφασίς ἐστιν ἑταίρου Hom. Il. 11. 793; 15. 404.

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